Politische Bildung als Generationenmodell
Die Initiative Grüner SeniorInnen (IGS) hat vor einigen Jahren damit begonnen, eine Bildungsserie zur politischen Bildung für ältere Menschen zu planen. Ausgangspunkt war, dass gerade die Generation der heute älteren Menschen in ihrer gesamten Schulzeit keine "politische Bildung" im Unterricht hatten.
Zwar gab es Staatsbürgerschaftskunde, aber „politische Bildung“ wurde grundsätzlich nicht angeboten. Die Angst der Schule vor der Auseinandersetzung mit Politik besteht bis heute. Nur zu rasch wird darunter Parteipolitik verstanden statt die Grundsatzfragen nach Formen von Politik zu stellen und mit den Anliegen und Grundzügen von Demokratie vertraut zu machen.
Da die Grüne Bildungswerkstatt (GBW) als politische Akademie der Grünen die Bildungsaufgabe erfüllt, hat die IGS eine Kooperationsvereinbarung mit der GBW getroffen. Wichtig war in diesem Zusammenhang immer, das hervorragende Wissen der GBW als Ressource nutzen zu dürfen. Es steht nicht nur methodisch/didaktisches Knowhow zur Verfügung, sondern auch die wichtige Prozessbegleitung. Außerdem gelingt es aufgrund der guten Vernetzung immer wieder interessante ReferentInnen zu engagieren.
Sie hat die Aufgabe übernommen, in dieser Kooperation auch den wichtigen Ansatz des lebensbegleitenden Lernens in konsequenter Weise umzusetzen. Wo Parteien vorzugsweise Kaderschmieden führen, um ihr politisches Personal auszubilden hat die GBW gemeinsam mit der IGS es verstanden, dass die Bildung älterer Menschen in der eigenen Partei ein besonderes Anliegen ist. Ältere Menschen geben ihr erworbenes Wissen an jüngere Menschen weiter und stellen damit den Brückenschlag zu einem gelungenen Lernprojekt her. So wird das Projekt zum GENERATIONENPROJEKT. Es ist gelungen, die TeilnehmerInnen von KonsumentInnen zu ProduzentInnen ihres Programmes zu machen.
Jede Arbeit kann aber nur gelingen, wenn die dafür verantwortlichen AkteurInnen mit einem realisierbaren Konzept ans Werk gehen. Susanna Kragora, Vorstandsmitglied der IGS, hat sich mit großem Engagement dafür auf den Weg gemacht. Gemeinsam mit Oswald Kuppelwieser und dem Team der GBW hat sie die Jahresprogramme erstellt, für die regelmäßige Bewerbung und Information gesorgt, bei der Modulauswahl beraten. Ihr Verständnis von politischer Bildung reicht weit über die Generation der SeniorInnen hinaus. Gerade als Grüne, die unter anderem auch zum Thema Armut und Bildung für benachteiligte Kinder aktiv ist, hat sie die Verantwortung für inhaltliche Gestaltung und Organisation übernommen und damit für die Nachhaltigkeit gesorgt. Die Auseinandersetzung mit gesellschaftsrelevanten Themen wirkt und ist daran zu erkennen, dass TeilnehmerInnen in anderen Diskussionskreisen ihr erworbenes Wissen weitertragen.
Politische Bildung im Sinne der Generationenpolitik verbindet junge und alte Menschen miteinander.
Wir danken für die hervorragende Zusammenarbeit.
Birgit Meinhard-Schiebel (SeniorInnensprecherin der Wiener Grünen) und Susanna Kragora (Bildungsbeauftragte der IGS)

@ Christian Anderl